Brückenbauer Gedankenaustausch 2020 im Casino Wittlich

 

Marita ist, seitdem ihr Mann vor zwei Jahren verstorben ist, allein in ihrer kleinen Wohnung. Finanziell muss sie aufgrund ihrer sehr niedrigen Rente jeden Cent zweimal umdrehen. Sie ist auf Unterstützung angewiesen. So auch beim Besuch ihres Hausarztes oder auch, wenn sie einmal im Monat ihren Lebensmittelvorrat einkaufen muss. „Da kam mir die Info der Wittlicher Brücke gerade richtig“, sagt sie. Ihren Termin für den Arztbesuch hat sie telefonisch angemeldet. Albrecht kam sie dann pünktlich abholen, fuhr sie zum Arzt und nach der Behandlung wieder nach Hause. Mit ihm hat sie dann gleich auch den Besuch im Kaufhaus erledigt.

 

So wie Marita, so unterstützt die Wittlicher Brücke regelmäßig über 150 Personen. Die Fahrten zu Ärzten, Krankenhäusern und zum Einkaufen machen den größten Anteil der ehrenamtlichen Hilfen aus. Kleine handwerkliche Hilfen im Haushalt, am Computer, am Fernseher oder auch ganz einfach der Besuch, das gute Gespräch oder auch das Vorlesen eines guten Buches haben sich die rund 30 Mitmacher bei der Brücke auf ihre Fahnen geschrieben.

Wolfgang Schmitt-Kölzer, Sprecher der Brücke, erklärt den Ablauf so: „Die meisten Erstkontakte und Anfragen kommen auf Grund der wöchentlichen Meldung in der Wittlicher Rundschau oder über den Flyer zustande. Auswärtige Anfragen - meist Anfragen von Kindern für ihre in Wittlich lebenden Eltern - kommen über die Internet-Seite www.bruecke.de. Ebenfalls empfehlen zufriedene Kundinnen und Kunden die Brücke ihren Freunden und Bekannten. Die Anfragen werden an die Koordinatorinnen und Koordinatoren der Bereiche Fahrdienst, kleine Hilfen im Haushalt und Hausbesuche weitergegeben. Diese organisieren dann konkret die Hilfen.“

Überaus wichtig ist den Organisatoren, dass die Hilfesuchenden zum Beispiel ihre Fahrten frühzeitig anmelden. Auch wird dringend „Nachwuchs“ gesucht, da vor allem einige Fahrerinnen und Fahrer auf Grund ihres Alters und ihrer Gesundheit ihr ehrenamtliches Engagement beendet habenk.

Die Initiative wurde im März 2013 mit Unterstützung von Bürgermeister Rodenkirch gegründet. Die „Wittlicher Brücke“ hat sich mittlerweile etabliert und wurde durch die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich im Wettbewerb „Zu Hause alt werden“ ausgezeichnet. Das „Brücke – Senioren- und MitMach-Büro“ ist immer donnerstags von 16 bis 17 Uhr im Stadthaus erreichbar.

Foto: Einmal im Jahr treffen sich die „Brückenbauer“ zum Info-Austausch im Wittlicher Casino.

Foto: Klaus Schmitz