Schnell mal zum Arzt oder zum Einkaufen

Hermann-Josef Krötz hält pünktlich um 8.15 Uhr in der Sternbergstraße. Nach einem kurzen Signal öffnet sich die Türe. Frau und Herr Boor begrüßen Hermann-Josef Krötz überaus freundlich und steigen gleich in die von ihm geöffnete Türe seines PKW's ein. Pünktlich erreicht Krötz an diesem Morgen den Arzt, wo die Boor's einen Termin haben. Der ist nur kurz. Krötz wartet auf dem nahen Parkplatz. Auf der Heimfahrt geht es noch beim Discounter vorbei. 20 Minuten später sind die Boor's wieder daheim. Erich Boor erklärt: „Ich habe mit meiner Frau den regelmäßigen Arztbesuch zu Fuß nicht mehr geschafft. Ein Taxi können wir uns nicht leisten. Da haben wir beim Arzt diesen schönen gelben Flyer der Wittlicher Brücke gefunden, der uns einen netten Nachbarn verspricht, den wir persönlich nicht haben. In dem Flyer stand die Telefon-Nummer von Elke Koch mit dem Angebot, uns eine Fahrgelegenheit zum Arzt, zum Einkaufen oder auch einer Veranstaltung versprach. Sie hielt, was sie versprach. Am anderen Tage schon meldete sich Herr Krötz bei uns telefonisch und wir vereinbarten die erste Fahrgelegenheit. Das war vor drei Monaten. Herr Krötz fährt uns noch immer, und das ist ganz toll."

Immerwieder donnerstags trifft sich das Team der Wittlicher Brücke im Senioren- und MitMach-Büro in der Stadtverwaltung, um organisatorische Fragen zu klären. Wolfgang Schmitt-Kölzer, einer ihrer Organisatoren aus der Ehrenamtagentur Bernkastel-Wittlich erläutert: „Wir helfen mit unserem Projekt ‚Wittlicher Brücke' zur Zeit rund 45 Personen. Etwa die gleiche Anzahl von Helferinnen und Helfern haben wir, die alle mit ihrem ganz persönlichen Ziel mit dabei sind, den ‚guten Nachbar' zu ersetzen, da wo er nicht vorhanden ist, aber dringend benötigt wird." Die Wittlicher Brücke macht ihr Angebot für die Stadt Wittlich durch ihren Flyer deutlich, der die möglichen Hilfen auflistet und telefonische Ansprechpartner benannt, die über ihren direkten Kontakt zu den „netten Nachbarn" diese Hilfe organisieren. Schmitt-Kölzer mit einer Bitte: „Gerade beim Fahrdienst ist eine frühzeitiger Anruf wichtig. Da bei uns alles ehrenamtlich läuft, ist es immer schwierig, sofort, oder noch am gleichen Tag zu reagieren. Auch wäre es toll, wenn unsere ‚Nachbarn' ihre Wünsche koordinieren würden, so wie Erich Boor: Arztbesuch und Einkauf bei einer Tour!".